Linie Huss

Huss

Eine Outcrosslinie zurück ins Rampenlicht

 

Der Spruch "Totgeglaubte leben länger" kann für die Linie Huss angeführt werden. Der Stammvater aus dem Jahr 1964 begründet eine Outcrosslinie, die noch nicht einmal im Buch "Fleckvieh- Entwicklung zu einer Weltrasse" von 2001 aufgeführt worden ist. Über Huchen und Huch kommt man zu zwei Linienastbegründern, die Bullen Hut und Hucard. Der Ast Hucard wurde über Hucki, den man aus einer Mastbox für die Zucht rekrutierte, fortgeführt. Bekannte Hucki- Söhne waren Huckel, der aufgrund seiner Exterieurstärke gerne als Kuhmacher genutzt wurde, und Hulock, der den Fleckviehdoppelnutzungstyp perfekt verkörperte. Hulock wurde jedoch aufgrund seines schwächeren Kalbeverhaltens wenig eingesetzt. Deshalb ist es umso überraschender, dass züchterisch von Huckel aktuell wenig zu finden ist (ein Enkel ist Huwa), während Hulock mit Haertsfeld, Hulkor und Huldig drei interessante Söhne aus gerade einmal 24 Eingestellten, besitzt, die wiederum mit Söhnen und Enkeln in der Besamung aufwarten können. Interessant ist, dass vor allem Hulkor (MV: Romel) sich extrem positiv in der Fitness von seinem Vater abheben konnte. Unabhängig davon bleibt Hulock wahrscheinlich der wichtigste Bulle für das „Fleckviehneuland“ China; dort war er extrem beliebt und die ersten Fleckviehnachkommen stammten von ihm ab.

Von Huldig (MV: Rochen) wurden mehrere interessante Söhne eingestellt. Besonders Himbeere konnte sich positiv durch seine Töchter beweisen und wir sind gespannt auf seinen Nachkommen Holunder. Mit noch mehr Vertretern geht Hulkor an den Start. Dass Hurly und Hurrican den Fortbestand dieser Linie sichern haben wir gehofft, dass sie aber schon über dreißig Söhne in den Einsatz geschickt haben und auch weitere immer wieder folgen, hätten wir uns nicht träumen lassen.

Besonders Hurly und seine Söhne, und sogar schon Enkel, überzeugen. Er steht für Doppelnutzung auf höchstem Niveau. Optimale Fundamente und schöne Euter gepaart hoher Milch- und Fleischleistung machen seine Töchter aus. Wir sind sehr gespannt wie seine Söhne Hokuspokus, Hulio, Hans oder Happyend, die alle samt höchst genomisch getestet sind, seine Vorlage noch übertreffen können.

Auf jeden Fall haben Sie es bereits geschafft den Einfluss auf die Population zu vergrößern.


Linie Huss - Hutera I

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Linie Huss - Hutera II

Huss3

 

Gleiches gilt für den Pfad über den 1986 geborenen Bullen Hut, der über den Hutner- Sohn Hutmann fortgeführt wurde. Da dieser Pfad sich ebenfalls extrem negativ in der Fitness zeigte, war die Begeisterung Söhne von diesem Bullen zu nutzen sehr niedrig. Dennoch wurden fleckviehweit 50 Söhne eingestellt, aus denen zwei Bullenväter: Hutoed und Hutera hervorgingen. Vor allem Hutera schafft es sich extrem positiv abzuheben und zeigt die Fitnessschwäche seiner Vater- Linie nicht. Auch deshalb hat man in ihn viel Vertrauen gesetzt und er war seinerzeit einer der häufigsten Bullenväter bei den eingestellten Bullen. Mit fast 90 eingestellten Söhnen und 172 Enkeln erfuhr diese Blutlinie einen plötzlichen Zuchwachs an Bedeutung!

Schon beim BVN wäre die Auflistung lange; zu erwähnen sind vor allem Herzschlag, sein bester nachkommengeprüfter Sohn und noch dazu der Milchwert-stärkste geprüfte Bulle beim Fleckvieh. Wir dürfen gespannt sein wie sich seine Söhne entwickeln. Immerhin werden derzeit fast 60 davon geprüft, mit Hayabusa, Herzklopfen und Hooligan nennen wir nur eine kleine Auswahl davon.

Da sich diese Linie so unerwartet positiv entwickelt hat, möchten wir aber auch nicht nur auf „ein Zugpferd“ für die Linie setzten; deshalb haben wir auch von anderen Hutera-Söhnen Nachkommen eingestellt. So können z. B. Herkules, Happyness oder Hubrecht beweisen was in ihnen steckt.

Insgesamt darf man guten Mutes sein, dass durch all diese Bullen der Fortbestand gesichert sein dürfte. Mehr noch, diese Linie zeigt auf, dass es sich immer wieder lohnen kann in Linienalternativen zu investieren. Gerade Hurly und Hutera verkörpern hervorragend den Doppelnutzungstyp der Rasse Fleckvieh und sind deshalb „Glücksgriffe“ und unverzichtbar!

 


Quelle Abb: Armin Krämer