Liebe Mitglieder, Freunde und Kunden des BVN,
diese Woche ist es nun endlich soweit: Es soll wieder schöner werden und endlich ist es möglich, dass Ihr die Erntearbeiten fortsetzt und schon wieder silieren könnt. Bei der Zuchtwertschätzung geht es auch mit der Ernte weiter.
Bei den töchtergeprüften Bullen freuen wir uns über reiche Ernte:
HOKUSPOKUS verzeichnet einen Anstieg um drei Punkte im GZW und auch in Fundament und Euter steigt er nochmals gehörig an, einfach der Wahnsinn! So viele Landwirte haben uns in den letzten Wochen Bilder von ihren HOKUSPOKUS Töchtern zugesandt und bekundet, wie zufrieden sie mit diesen Tieren sind. So freut es uns umso mehr, dass HOKUSPOKUS fit ist, gut produziert und auch die Befruchtungsergebnisse stimmen uns freudig.
Etwas anders sieht es bei der Nummer 1 vom April aus. VOLLENDET steht zwar nicht mehr ganz oben, aber er steigt um 2 Punkte. Bei einer Nachzuchtschau konnten seine Töchter sehr gefallen, aber leider lässt seine aktuelle Produktion zu wünschen übrig und wir haben aktuell kein Sperma zur Verfügung. Wir hoffen, dass sich das im Laufe der nächsten Wochen und Monate bessert und es auch von diesem Kuhmacher wieder Sperma gibt. Seine besten Söhne VISION 1 und VEREDELT sind verfügbar.
Aus der Ralbo-(V)-Linie drängt sich aber ein alter Bekannter noch mehr in den Vordergrund. Aus dem Bullenjahrgang 2012 steigt VILLEROY sogar um einen Punkt und das trotz fast eines ganzen Punkts Abschreibung bei der diesmaligen Schätzung. Von seiner Mutter Lima waren letzte Woche die Teilnehmer der EUROGENETIK-Bullenmüttertour angetan.
Vielen Dank für Euren Einsatz in den Betrieben mit Lieferung der Daten und z. B. nicht nur Einsatz des allerbesten HURLY-Sohnes vor vier Jahren, sondern auch des siebtbesten von 348 mit Namen HOKUSPOKUS. So kann man zur Spitze der nachkommengeprüften Bullen eigentlich nur ein Resümee ziehen: MIR SAN gemeinsam GUAT. Und genau so heißt auch unser neuer Neueinsteiger. Der Mir-Sohn MIRSANGUAT ist aus Empathie gemeinsam mit dem Betrieb Hierl in Schweibach gezüchtet und steigt mit 132 GZW in die Zuchtwertschätzung ein. Endlich ein Bulle der auch Eiweiß bringt im Vergleich zu vielen aktuellen genomischen Vertretern, mit richtig starker Fitness und einer Top-Eutergesundheit.
Mit viel Fitness kann auch der aus der kurz vor der zwölften Abkalbung stehenden Bundessiegerin Bluna gezogene ELEGANT glänzen. Mit 4 Punkten Anstieg steigt er mit GZW auf 126 in die Liste ein und begeistert mit einem gigantischen Exterieur von 109-94-112 und 121 im Euter.
Ebenfalls ein neuer Bulle, aber sehr extrem, ist der Bulle VERBLUEFFT. Er stammt aus der gleichen Kuhlinie wie EVERGLADE, der unverändert bei 129 steht. VERBLUEFFT ist ein töchtergeprüfter Leistungsvererber, der allerdings Schwächen im Fleischwert besitzt. Ein weiterer nachkommengeprüfter Bulle dieser Linie ist VIDIBUS, der vom Exterieur zwar im Mittelfeld bestehen kann, aber durch den niedrigen Fleischwert eine große Schwäche besitzt. Ebenfalls extrem leistungsstark mit +1400 ZW Milchkilogramm steigt der Mint-Sohn MUT ein. Ganz anders HAPPYEND, der Milch mit Inhaltsstoffen und eine sehr komplette Vererbung zeigt.
Die Neueinsteiger vom letzten Mal: HIMMLISCH und WINDSPIEL können ebenfalls im Milchwert ihre Zuchtwerte bestätigen. WINDSPIEL ist ein wunderschöner Doppelnutzungsbulle, hervorragend geeignet zum Einsatz auf Kühe. Und HIMMLISCH wird schon in den letzten Monaten stark und gerne eingesetzt. Zuletzt waren wir zu Gast bei seinem Züchter und haben viele HIMMLISCH gute Töchter zu Gesicht bekommen. Auch seine Mutter steht noch im Züchterstall und erfreut sich bester Gesundheit. Auch auf die Hornlos-Genetik gilt es einen Blick zu werfen und so erhält IRREGUT PS bei der diesmaligen Schätzung Unterstützung vom reinerbig hornlosen MEGA PP, der schon eine hervorragende Figur bei der Bullenparade gemacht hat und als gesext männliches Sperma extrem gefragt ist und vom Bullen MYLIFE Pp, einem mischerbig hornlosen Bullen aus der bekannten L-Linie, der mit wunderschönen Töchtern zu glänzen weiß und noch dazu mit einem sehr hohen ÖZW aufwarten kann.
Die Ernte der töchtergeprüften Bullen fällt für den BVN hervorragend aus. Etwas anders die Situation bei den genomischen Bullen fleckviehweit. So hatte mancher Züchter vermutet, dass wir bald die 150 Punkte Marke knacken; diesbezüglich hat es die Ernte allerdings verregnet. Die Spitze der genomischen Bullen liegt bei 144 Punkten. Auch die beiden Spitzenreiter vom letzten Mal mussten ein paar Punkte abgeben und so kommt HAMLET Pp jetzt auf 142 Punkte, dicht gefolgt vom neuen Bullen WILKO und dem bekannten EASY.
Der HOKUSPOKUS-Sohn HEPHAISTOS profitiert extrem von seinem Vater und ist einer der wenigen Spitzenstiere, der einen Anstieg verzeichnen kann und zwar sogar von vier Punkten. Besonders erfreulich behaupten sich im Zuchtwert die seit letzter Woche im Einsatz befindlichen Bullen HYPNOSE und HAPPYFARM und auch der demnächst in Einsatz gehende WOLKENSTEIN freut uns. Aktuell ist HAPPYFARM zum Beispiel als BVN Starter verfügbar. Für unsere BVN Betriebe bedeutet das einen enormen Kostenvorteil gegenüber Kunden außerhalb des BVN-Gebietes, denen dieser Bulle 16 € kostet. Zuletzt wurden die Hornlosbullen MCFLY Pp und IQ PS eingesetzt. Auf der bereits erwähnten Bullenmüttertour konnte man sich live von der Qualität der beiden Kuhlinien und der Mütter überzeugen. Die aktuellen Zuchtwerte stärken einen weiterhin breiten Einsatz von MCFLY Pp und IQ PS.
Diese Sommerschätzung zeigt, dass im Töchtergeprüften als auch im Genomischen Euch das größte Angebot und die beste Auswahl zur Verfügung steht.
Trotzdem möchten wir auch im August unser Angebot zu eurem Vorteil nochmals erweitern. Neben den letztmalig bereits frei verfügbaren Bullen WAALKES Pp und WAKAWAKA PP konnten wir für unsere Kunden nun auch die beiden hochinteressanten Hornlosbullen INGMAR PP und IMMUNITY Pp für das Angebot gewinnen. So sind wir uns sicher, dass Ihr auch in den nächsten Monaten ein Problem haben werdet, nämlich die Qual der Wahl, bei dieser Anzahl und dieser Qualität an Bullen.
„So viele tolle Bullen, ich habe einfach zu wenig Kühe, um die alle einzusetzen!“
Mit dieser Schätzung wird auch ein neues Merkmal eingeführt: Melkverhalten. So mancher wird mit uns einstimmen, dass es Zeit geworden ist, dass es hierfür Zuchtwerte gibt. Bereits vor mehr als zehn Jahren durften wir eine Diplomarbeit begleiten, welche Zahlenmaterial der Roboter- und Lactocorder-Betriebe genutzt hat. Dieses Datenmaterial geht leider aktuell noch nicht in diese neue Zuchtwertschätzung ein, sie beruht derzeit auf der reinen Befragung der Landwirte bzw. der Personen, welche bei der Nachzuchtbewertung vor Ort sind.
Dies ist ein guter erster Schritt, allerdings erhoffen wir uns, wie auch schon in Einzeldiskussionen von Euch an uns vermittelt, eine Erweiterung um das gesamte vorhandene Datenmaterial. Aktuell können wir die Empfehlung ausgeben, dass man stark negativ abweichende Bullen mit unter 80 ausschließen sollte, aber Bullen zwischen 85 und 115 ähnlich einschätzen sollte, zumal bei Genomischen Bullen bei denen noch keine Tochter tatsächlich melkt. Auch bei den jungen Töchtergeprüften ist die Grundlage noch sehr von der Verwandtschaft abhängig, so hat es zum Beispiel ein HOKUSPOKUS schwer von dem wir nur positive Rückmeldungen bekommen haben, dass er sich von seinem Großvater mit 82 abhebt. Das tut er sehr positiv und entwickelt sich im Vergleich zur Verwandtschaft stark nach oben.
Diese Zuchtwertschätzung zeigt uns einmal mehr: „Abgerechnet wird am Schluss“. So wie auch bei der Ernte. Die Anspannung hinsichtlich Dreschen war /ist sehr groß, aber besonders erfreulich ist die Futtersituation aktuell in den Betrieben, welche auch vom Hagel und vom Hochwasser verschont geblieben sind. Wir hoffen aber auch, dass die Betriebe, die es getroffen hat, in diesem Jahr zu guten Preisen Futtermittel zukaufen können, sodass es am Ende für die Landwirtschaft zumindest erntetechnisch ein annehmbares Jahr wird. GEMEINSAM sind wir gefordert. Und wir werden auch die kommenden Herausforderungen bewältigen, denn wir wissen: MIA SAN GUAT miteinander.
Viele Grüße aus Neustadt
Andrea Hefner
(Bereichsleiterin Tierzucht)
und
Dr. Johannes Aumann
(Direktor)