Eine Schau der Zuchtkühe

Die VFR-Schau im Jahr 2022 wurde durch den Rinderzuchtverband Franken ausgerichtet und fand am 29.10.2022 in der Rezathalle in Ansbach statt.

Schau bei bestem Silierwetter

Die Schau wurde angesetzt Ende Oktober, „weil hier die Landwirte Zeit hätten und mit der Außenwirtschaft fertig sind.“

Doch dieses Jahr zeigte uns auf, dass man selbst zu Allerheiligen noch silieren kann. „Wie soll man bei so einer Vegetation und solch` einem Wetter noch eine Tierschau planen können?“ so ein Zuchtleiter.

Doch trotz dieser Umstände war die Rezathalle in Ansbach sehr gut gefüllt. Bereits morgens beim Bambini- Cup und erst recht als Schirmherrin Marlene Mortler das Wort ergriff. Von weit her waren die Gäste angereist und die Gäste waren eine gelungene Mischung aus einem sehr jungen bis zu einem sehr erfahrenen Publikum. Die Stimmung unter den Landwirten war hervorragend.

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Viel Arbeit nur für den Ruhm

Ein Besucher, der das 1. Mal auf Tierschau war, stellte die Frage: „Und was bekommen die Landwirte dafür?“

Er hatte dabei die Vorstellung von größeren Preisen, nicht von einem zwar sehr wertigen, aber einheitlichen Teilnehmergeschenk, welches dieses Jahr eine Kälber- beziehungsweise Kuhdecke war.

Für die Siegreichen ist der Lohn am Ende der Erfolg und die Freude und für die Anderen zählt der olympische Gedanke: Dabei sein ist alles.

Genau das macht unsere Landwirte und vor allem unsere rinderhaltenden Landwirte so besonders.

Beim Umgang mit Tieren wird nicht als erstes die Wirtschaftlichkeit hinterfragt, sondern es zählt das gemeinsame Arbeiten mit dem Tier und die Freude daran, die einem auch wieder Motivation für den Alltag generieren lässt.

Preisrichter stellte die Multifunktionskuh in den Vordergrund

Als Preisrichter, wurde Christian Straif, Geschäftsführer der Rinderzucht Tirol aus dem Tierschau verrücktesten Fleckviehgebiet überhaupt, gewonnen.

Die Fleckviehkuh in ihrer Besonderheit zu sehen und nicht einzig und allein nach Euterqualität zu reihen stellte er Ring für Ring heraus. Hervorragend kommentiert und mit viel Spannung nahm er die Zuschauer mit und seine Entscheidungen fanden sehr viel Beifall und Zuspruch.

Jungkühe: Hornlosgenetik startet durch

Bereits im Katalog zeigte sich, dass hornlose Genetik, allen voran die Töchter des Bullen MAJESTAET PP scheinbar zu den schönsten jungen Kühen aktuell zählen. Konkurrenz bot ihm nur Altmeister HURLY mit seinen Töchtern und eine zwar nicht hornlose, aber sehr schöne MALAGA Pp Tochter vom Betrieb Mosandl in Ottmaring. Sie wurde zur Championkuh jung gekürt knapp vor der hornlosen MAJESTAET PP- Tochter Kreativ aus dem Betrieb Johannes in Brendlorenzen.

Die Kombination MAJESTAET PP X HURLY fiel gleich mehrfach positiv auf und scheint die perfekte Kombination zu sein. Zudem waren unter anderem auch noch MYLIFE Pp Töchter, eine VOLLKOMMEN PP- Tochter, eine MONOPOLY PS- Tochter vertreten. Wieder ein Schritt, der aufzeigt, wie vielfältig Fleckvieh sein kann, ob gehörnt oder hornlos.

KREATIV DE 0953690015 (Zü Johannes, Brendlorenzen) V. MAJESTAET PP KS VFR- SchauKat12 Schwester zu Mc Gyver, Ex Machine, WebstoreKat12Euter 1. Lakt.

KREATIV DE 0953690015 (Zü Johannes, Brendlorenzen) V. MAJESTAET PP KS VFR- SchauKat12 Schwester zu Mc Gyver, Ex Machine, Webstore 1. Lakt.

LUGANA DE 0955074014 (Zü Mosandl, Ottmaring) V. MALAGA Pp CHampion jung VFR- Schau Kat34 1. Lakt.

MANILA DE 0955807958 (Zü Huber, Pölling) Kat5 V. HURLY 1. Lakt.

Hokuspokus überstrahlt die mittlere Klasse

WHISKY DE 0954614173 (Zü Götz, Grossalfalterbach) V. HOKUSPOKUS Champion mittel VFR- SchauKat45 2. Lakt.

Auch die mittlere Kuhklasse konnte mit richtig tollen Kühen aufwarten. Doch an HOKUSPOKUS- Tochter Whisky ging kein Weg vorbei, denn mit ihrem guten beaderten Euter mit tollem Eutersitz in Kombination mit einem guten Fundament konnte sie überzeugen.

Spannend war die Entscheidung zum Championtitel Mittel, der damit an den Betrieb Götz, Grossalfalterbach ging. Genauso wie die zum Champion Titel der alten Kühe, den Familie Espert aus Dottenheim errang.

Ausgelassene Freude

Die enorme Freude war gerade bei diesen beiden Championtiteln zu sehen und das Küren der Champion Kuh alt hatte sogar eine Sektdusche für die Vorführerin Eva Espert zur Folge.

Der sehr gut eingehaltene Zeitplan machte es möglich, dass die Besucher noch genügend Zeit hatten dem gemütlichen Feiern und dem Informationsaustausch in der Kantine zu frönen.

Gerade das ist in Zeiten immer weniger werdender rinderhaltenden Betriebe ein gutes und wichtiges Forum.

Schaukuh + Zuchtkuh + Produktionskuh

Besonders eindrucksvoll stellte die VFR mit ihren Züchtern unter Beweis, dass Schaukuh und Zuchtkuh kein Widerspruch ist, sondern hervorragend konform gehen kann.

So ist die Championkuh jung die Halbschwester zu VILLEROY. Der mittlerweile zehnjährige Stier mit seiner noch immer eindrucksvollen neunkälbrigen Mutter ist noch immer der Beste seines Jahrgangs.

Championskuh mittel, die HOKUSPOKUS-Tochter kann mit Gesamtzuchtwert 133 aufwarten und wird natürlich züchterisch genutzt. Und aus der Championkuh alt konnte man sich am Ende der Versteigerung sogleich ihren Urenkel sichern, der als Majestät-Enkel die Quintessenz dieser Schau aufzeigt und die überstrahlende Majestät- Genetik mit der Champion- Kuh alt kombiniert.

Ein richtiges MIRACLE, so auch der Name des neuen Hornlosvertreters.

LUGANA DE 0955074014 (Zü Mosandl, Ottmaring) V. MALAGA Pp CHampion jung VFR- Schau Kat34 1. Lakt.

Elite Versteigerung

Gleich sechs Stiere fanden einen neuen Besitzer, drei gingen in den Süden und drei an den BVN, neben MIRACLE, der Bulle WALDBURG Und der beste Helikon-Sohn HALLIGALLI, da es für so viele eine schöne und positive Aufregung war, diese VFR-Schau.

Auch für die Verkäufer von Embryonen, die pro Embryo Preise von 450€ bis fast 1000 € erzielen konnten. Züchterisch interessante Embryonen aus dem VFR-Gebiet sind gefragt und bei solchen Preisen ist die Investition in diese Biotechnologie sogar bereits mit einem Embryo abbezahlt. Der Durchschnitt liegt aktuell bei über neun Embryonen pro Spülung.

 

Die VFR-Schau mit ZW-Grenzen wurde im Vorfeld stark diskutiert. Neben den Championkühen haben aber auch viele andere belegt, dass es nicht möglich ist. Beginnend mit der Klassensiegerin jung der MAJESTAET PP- Tochter Kreativ und ihrer drittplatzierten Schwester, die aus der HURLY- Tochter Koala einer neunfachen Bullenmutter stammen. Bis hin zu den beiden ältesten ausgestellten Kühen, der HUTERA- Tochter Hope, eine Vollschwester zum töchtergeprüften Fleisch- und Kalbinnenvererber HOFFNUNG PS und der MANIGO- Tochter Bacardi, selbst eine dreifache Bullenmutter.

 

Schaukuh + Zuchtkuh + Produktionskuh : Es geht, denn genau das macht die Multifunktionsrasse Fleckvieh aus. In der Produktion die Leistung und Fitness belegen, welche wir in der Zucht anstreben und bei all‘ dem mit starkem Exterieur überzeugen.

Gehen wir weiter unseren eigenen Weg - Wir können es!